Montag, September 05, 2011

Neues Leben, neues Blog

Mein neues Leben passt grad nicht mehr in die Bananenrepublik, deshalb einfach mal was Neues. Ein neues Blog. Drachenkind. Weil wir eins machen.

Hier wird dann wohl noch ruhiger werden, als es schon war, auch wenn ich mit der Ostfriesland-Serie immer noch "schwanger" gehe. Vielleicht im Mutterschutz...

Dienstag, Juli 12, 2011

Kohlsuppen-Experimente



Schockierende Zahlen auf der Waage, die ich seit der Rückkehr aus USA (Rauchenaufhören, American Way of getting FAT) nicht mehr gesehen habe. Deutlich schrumpfende Kleidungsoptionen ließen mich nun zu drastischen Maßnahmen greifen. (Nicht, dass ich seit Anfang des Jahres bereits zwei bis drei Mal die Woche joggte, bis der Rücken knackte und die Süßigkeitenzufuhr deutlich gedrosselt hätte.)

Bevor ich (am zweitschrecklichsten Tag meines Lebens) die einzige in China praktizierende deutsche TCM-Medizinerin interviewte, war ich auf ihrer Homepage darauf gestoßen. Nun hatte ich mir mit meinem magischen Lieblings-Suppenkochbuch das Rezept direkt in Haus geholt: Kohlsuppe. Um genau zu sein: Magische Kohlsuppe, die angeblich mehr Kalorien verbrennt, als man durch die aufnimmt.
Prinzip: Man isst den ganzen Tag bloss Kohlsuppe, trinkt viel Wasser und darf im Laufe der Diät bestimmte Dinge, z.B. Früchte an einem Tag, Fisch an einem anderen,  zusätzlich essen. Im Idealfall hält man das 7 Tage durch. Ich plante mal für 2 Tage.

Wichtigste Erkenntnis: 3 Liter Wasser oder Tee trinken, 1 Glas Buttermilch morgens und abends, auf die 2 Tassen Kaffee nicht verzichten können und dann Suppe den ganzen Tag: macht ca. 25 Toilettengänge. Puh, was für ne Rennerei. Aber die Waage pendelte sich schnell in bekannteren Gegenden wieder ein, auch wenn ich am zweiten Tag schon beim Frühstück geschummelt habe. Einen Tag kann man die Suppe mal essen, auch wenn ich der Überzeugung bin, dass der Körper sich nicht so leicht austricksen lässt. Denn obwohl der Bauch voll war, blieb das Hungergefühl. Psychologisch finde ich es als Anschubmotivation hilfreich, schnell schöne Zahlen zu sehen. 

Montag, April 18, 2011

re:publica XI


Einen halben Tag brauchte ich, um aus dem Landei-Modus (Häuser...., Menschen...., Bäume...) rauszukommen. Berlin scheint Klassenfahrtenhaupstadt Europas geworden zu sein. Da war Nerd-Berlin auf der Re:publica mit den dezent schwarz gekleideten Menschen mit Sprüchen auf T-Shirts fast entspannend für Augen. Um so spannender für die Ohren. 

Ich wollte meine Schwerpunkte auf Politik, Klima + Energie sowie China legen, Fun & Feminismus sollten auch nicht zu kurz kommen. Die Klima- und Energie-Vorträge waren mäßig bis enttäuschend. David Roberts war toll, sehr analytisch und diese Art Amerikaner, die Intellekt so wunderbar mit Handeln und Pragmatismus verbinden können. Die deutschen Klimablogs waren eher ein bissl nölig (Warum liest uns bloss keiner? Weil ihr so verdammt moralisch seid!) auch wenn sie zum Teil ihre Probleme erkannt hatten. Und liebe Lichtblick-Leute: Schön das Ihr Schwarm-Strom macht und das Internet mehr nutzt als die großen Stromerzeuger, aber Internet-Menschen das Internet erklären zu wollen ist ein absolutes NoGo. Den Workshop dazu hab ich leider (?) verpasst, weil mir der Medienkompetenz-Vortrag mehr zusagte. Jürgen Ertelt fasste die Diskussion kompetent zusammen, lieferte mir noch mal ein paar Argumente gegen einen Internetführschein und stiess mich auf popplet (wo man anpoppeln kann, hihi). 
Den Anonymous-Vortrag von Gabriella Colemann habe ich leider (!) erst irgendwann in der Mitte mitbekommen. Interessanter Einblick in eine so andere Netzkultur, die Deutschland aussehen lässt wie Kindergarten. Kindergarten ist das Stichwort um auf die Diskussion um die Gründung der Digitalen Gesellschaft vorzugreifen. Da wird ein Verein (keine Geheimgesellschaft, kein Atommülllager) gegründet, um endlich mal politische Schlagkraft zu entwickeln und alle werfen mit ihren Förmchen, weil sie nicht wichtig genug waren, auch gefragt zu werden. Die Trollforschung von Sascha Lobo hat dazu passenderweise den wissenschaftlichen Hintergrund geliefert – und definitiv den Fun-Vogel abgeschossen. Dagegen waren PPT-Karaoke und Flitterei schon sehr fremdschämerisch unterwegs, die Twitterlesung habe ich mir aus Gründen gespart. 

Wirklich wirklich großartig war How Feminist Digital Activism Is Like the Clitoris – alleine wegen des Titels, aber noch viel mehr wegen Jaclyn Friedmann, die daraus einen humorvollen Vergleich mit eindeutigen Botschaften gemacht hat. Ein bisschen ist sie wohl am langen Arm des abklärten, mit nackten Busen überfütterten europäischen Publikums verhungert. Ebenso interessant wie herrlich unaufgeregt stellte Lorenz Lorenz-Meyer die chinesische Social Media Welt vor, die sich trotz/wegen der Zensurinfrastruktur behauptet. Erstaunlich fand ich besonders, dass die Hälfte aller Menschen mit Internetzugang ein Blog betreiben und wie unterschiedlich die verschiedenen Netzbetreiber zensieren. Zum Schluss noch ein bissl Böötchen fahren und Liedchen singen – fertig ist das Feriencamp. Bohémian Rapsody war einfach nur wohliges Gänsehautgemeinschaftgefühl.


Fazit: einigermaßen viel gesehen, das zum überwiegenden Teil gut bis hilarious war. Ein paar Dinge verpasst, dafür die soziale Agenda zu 100% erfüllt. Internet hatte ich manchmal, aber der Zusammenbruch von o2 war ärgerlich und machte einen privaten Zwischenfall dramatischer als nötig.

CU 2012.

Landei-Modus an. 

Dienstag, März 29, 2011

Reloaded

Nix ist endgültig und Kreise haben die Tendenz, sich zu schließen: Dresden reloaded. Ab April schreibt der Mann seine Diplomarbeit doch wieder in der Stadt an der Elbe, inkl. Studentenleben reloaded und zwar volle Pulle. Nach mehr als 10 Jahren Dresden in zusammen 8 verschiedenen Wohnungen/WGs also nun noch ein wenig sozialistischer Wohnheimcharme. Leider auch Fernbeziehung reloaded. Wir hoffen auf die Fortsetzung, in der die Welt gerettet wird und die Liebe zueinander findet. Immerhin wissen wir jetzt, dass die Beziehung auch ohne das feature „fern“ funktioniert. 

by cosmoflash(CC BY-SA 2.0)