Dienstag, Juni 24, 2008

Der Tag der vielen Fortbewegungsmittel

In Shenzhen zu schlafen und sich Hongkong anzuschauen stellt einige Anforderung an das logistische Talent. Folgende Aufgabe war zu meistern: Ausgangpunkt ist Shekou, eine kleine Halbinsel von Shenzhen. Ziel ist, einen Termin um 15 Uhr in Hongkong wahrnehmen und um 19.40 muss der Flieger in Shenzhen Airport erreicht werden. Los geht es mit der FÄHRE von Shekou nach Hongkong Central. Von da aus mitd er U-BAHN/MTR zur Kowloon Station, weil von dort der BUS zum Shenzhen Airport gehen soll. Damit mir nicht dasselbe wie in Macau passiert (da war die letzte FÄHRE ausverkauft – Gott sei Dank hab ich einen einigermaßen verzweifelten Blick drauf), wollte ich sicherstellen, dass der BUS dort fährt und mir schon mal ein Ticket kaufen. Dann noch mal mit der MTR zurück, den Termin wahrnehmen, ein TAXI zur BUS-Station. Mit dem BUS zur Grenze. Zu FUSS über die Grenze. Weiter mit dem BUS zum Flughafen. Nach einer guten Stunde Verspätung mit dem FLUGZEUG nach Shanghai (Gewitter von oben ist schon ziemlich cool). Mit dem TAXI nach Hause. Zu FUSS die 82 Stufen zu meinem Apartment.

Freitag, Juni 20, 2008

Stupid Lao Wai (dummer Ausländer)

Vor etwa sieben Stunden war ich der Überzeugung, dieser Tag könnte ein aussichtsreicher Kandidat auf den neuen „schlimmsten Tag in meinem Leben“ werden. Ist es dann doch nicht geworden, aber ein paar „schlimmste Stunden“ waren schon dabei. Von vorne. Ich muss ausreisen um mein Visum zu erneuern. Damit das günstiger ist, fliege ich nach Shenzhen und fahre dann über die Grenze nach Hongkong. Damit es die Firma bezahlt, sollte ich es mit einem Termin verbinden. Daher musste ich meine bereits anvisierten Flüge neu timen. Freitag um 8 rausfliegen, damit ich um 14 Uhr in Hongkong sein kann. Also stehe ich heute morgen um kurz vor fünf auf, habe auf das Spiel verzichtet, weil 5 Stunden Schlaf doch mehr als 3 sind. Auf zur U-Bahn, die direkt bis zum Maglev fährt. Müsste alles in einer Stunde hinhauen. Aber da hakt’s schon: Die U-Bahn fährt noch nicht. Zumindest nicht die Richtung, die ich will. Nach gut sieben Minuten warten muss es dann doch das Taxi sein. Mit Zeichen gebe ich dem Taxifahrer zu verstehen wo ich hin will. Und wir kommen gut durch, ich entspanne und trockne, denn draußen sind gut 25 Grad und eklig feucht, morgens um 6 wohlgemerkt. In Pudong am Flughafen verlieren wir ein bisschen Zeit, weil wir uns nicht verständigen können zu welchem Terminal ich muss. Aber der Taxifahrer fragt. Alles geklappt, ich bin da. Stehe am Eincheckschalter: „Der Flug geht von Hongqiao“. Mir ruscht das Herz in die Hose. Hongqiao ist der westlich gelegene Flughafen in Shanghai. Bei meiner Umbucherei hab ich übersehen, dass ich den Flughafen gewechselt habe. Ich bin am falschen Flughafen. Ich werde den Flieger nicht kriegen. Ich werde den Termin verpassen. Mein Chef wird sich monatelang über mich lustig machen. Ich hasse Shanghai. Ich bin so dummmmmmm. Stupid Lao Wei.
Dann wurde es kurz noch schlimmer als ich mit dem Shuttlebus nach Hongqiao fuhr, inklusive chinesischem Gedudel in der Endlosschleife, einer sehr vollen Blase, schlechten Straßen und morgendlichem Berufsverkehr mit entsprechendem Stau.
Und dann wurde es besser. Das Umbuchen war in weniger als zehn Minuten erledigt, und sicherlich einfacher und billiger als einen Zug mit Zugbindung bei der deutschen Bahn zu ändern. Dann habe ich entdeckt, dass es bei McDonalds Pancakes gibt und der Kaffee wirklich gut ist. Und die schweißtreibenden fünf Meter, die ich zwischen Flughafengebäude und McDonalds zurückgelegt habe, überzeugten mich, dass noch drei Stunden warten in klimatisierten Räumen nicht die schlechteste aller Möglichkeiten ist.
In Shenzhen scheint die Sonne. Das hatten wir in Shanghai seit Wochen nicht. Hier gibt es Hügel und sie sind grün. Es ist ruhiger. Es gibt Palmen. Es fühlt sich nach Urlaub an.

Freitag, Juni 06, 2008

Chinesisches Frühstück

Entgegen der landläufigen Meinung (zumindest nach meinem Eindruck) frühstückt der Chinese keinen Reis. Es gibt eine vielfältige Auswahl an Gerichten, die zu dieser Tageszeit und nur zu dieser Tagestzeit angeboten werden. Meist werden Sie im Gehen verzehrt, daher sind sie praktischerweise in kleine Plastiktütchen verpackt.

Das sind Baozi, wohl am bekanntesten hier. Sie sind gefüllt, meist mit Hackfleisch. Der Teig darum kommt böhmischen Knödeln sehr nahe.

Jiaozi - ebenfalls gefüllte Teigtaschen, aber eher aus nudelartigem Teig. Die Füllungen variieren mehr, sehr lecker ist Spinat. Sie werden gekocht oder gebraten.

Frittierte Teilchen oder so was. Hatte ich süß erwartet, sind aber herb und sehr fettig.

Fladenbrot - wird nach Gewicht verkauft, und gibt es mit und ohne Schnittlauch. Auch sehr fettig. Außerdem gibt es noch Getränke, weiß meistens. Könnte Milchtee sein, ein Pulver, das man zu einer schleimartigen Konsitenz anrührt und dann sehr süß schmeckt.

Brotartige, frittierte Stangen - fettig!!! Aber lecker.

Hier wird so eine Art Pfannkuchen oder Crepe gebacken, oft werden sie mit dunklen Soßen oder eben Ei bestrichen.

Joghurt und Milch gibt es auch zu kaufen.

Ein Hoch auf billige Taxis

Billige Taxis sind toll. Vor allem, wenn man die Amibition hat, vom Bund nach Hause zu laufen. Und dann um eine interessante Ecke abbiegt und als man wieder weiss, wo man ist, auch weiss, wie lange man noch nach Hause braucht. Und sich dann in ein Taxi setzt. Für 14 Yuan. Und sich vor die Tür fahren lässt. Was für ein Luxus.
PS: Test test...1...2...3 (Ich bin wohl nicht mehr geblockt hier... )